Fußball: FKP-Spieler Manuel Grünnagel gibt noch nicht auf
Es ist jedes Mal ein Höhepunkt der Saison – das Fußball-Regionalligaspiel des FK Pirmasens bei Kickers Offenbach vor über 5 000 Zuschauern am Bieberer Berg. Für den FKP könnte es das vorerst letzte Spiel vor solch einer Kulisse sein, steht die Mannschaft von Trainer Kevin Stotz doch inzwischen als Tabellenvorletzter mit sechs Punkten Abstand auf einem Abstiegsplatz. Außerdem sind die Offenbacher als Tabellendritter mit nur drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Elversberg noch mittendrin im Titel- und Aufstiegsrennen.
Wie schon in den letzten Spielen, geht der FKP auch diesmal wieder ersatzgeschwächt in die Partie. Stürmer Dennis Krob muss nach seiner Roten Karte noch ein letztes Mal zusehen, Daniel Bohl ist noch zwei Spiele gesperrt. Neben Bohl fehlt mit Kapitän David Becker auch noch ein zweiter defensiver Mittelfeldspieler, Becker muss wegen seiner zehnten Gelben Karte pausieren.
Wieder muss Stotz also seine Mannschaft umbauen, Salif Cissé dürfte im defensiven Mittelfeld gesetzt sein. Ein weiterer Kandidat ist Julian Kern, der diese Position unter Stotz ebenfalls schon übernommen hat.
Im Sturm setzte der FKP-Trainer vergangene Woche auf Konstantinos Neofytos als Vertreter von Dennis Krob. Seine besten Spiele in dieser Saison hat „Neo“ allerdings auf der Zehnerposition im Mittelfeld gemacht. Wie sich Stotz am Ende entscheiden wird, zeigt sich erst zu Spielbeginn.
Auch für das Spiel kommende Woche gegen den SSV Ulm drohen schon wieder Ausfälle. Bohl wird sicher noch fehlen, dazu müssen Moritz Zimmer und Sascha Hammann bei einer erneuten Gelben Karte ein Spiel pausieren.
Den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben haben indes die FKP-Spieler. „Als Sportler muss man so lange wie möglich auch dran glauben, sonst könnten wir uns den ganzen Aufwand, den wir betreiben, ja auch gleich sparen“, sagt FKP-Außenverteidiger Manuel Grünnagel. „Aber natürlich muss man auch realistisch denken, das macht der Verein ja auch, indem er versucht, die kommende Saison zu planen.“
Der Blick auf die Tabelle gibt nicht viel Zuversicht, das weiß auch Grünnagel. „Die letzten acht Spiele sind 50/50-Spiele. Wir müssen uns noch sechs oder sieben Wochen den Arsch aufreißen. Da muss dann bei jedem vielleicht auch mal das Private zurückstehen. Wenn wir von den letzten acht Spielen sechs gewinnen und noch ein Unentschieden holen, ist noch alles drin. Das geht aber nur, wenn jeder zu 100 Prozent dabei ist und bis zum letzten Spieltag alles gibt. Das sind wir uns auch schuldig, damit wir uns selbst sagen können, wir haben bis zum Schluss alles versucht“, peitscht Grünnagel seine Mannschaftskameraden auf den Abstiegskampf nochmal ein.
Bei der Analyse, warum es seit Wochen nicht wirklich läuft, findet der 26-jährige Fitnessökonom deutliche Worte: „Seit der neue Trainer da ist, haben wir, glaube ich, in nur einem Spiel komplett gestanden. Wir haben einfach nicht die Breite, um Ausfälle, wie die von Salif (Cissé) oder Dennis (Krob) über mehrere Wochen zu ersetzen. Das geht mal für ein bis zwei Spiele, aber nicht über die Distanz. Oder auch der Ausfall von Moritz Zimmer. Ich kann zwar Innenverteidiger spielen, aber eben nicht wie Mo.“
Grünnagel hat in den vergangenen Jahren schon ein paar Spiele in Offenbach hinter sich gebracht. Und er mag die Kulisse beim OFC. „Mich motiviert das total, wenn das ganze Stadion gegen dich ist, das pusht ohne Ende“, freut er sich auf die Partie. „Für einige junge Spieler, die im Kader sind, ist es das erste Mal, aber das muss einen einfach nach vorne peitschen. Für Sascha Hammann wird es ja vielleicht das letzte Spiel vor so einer Kulisse sein, auch er ist sicherlich nochmal motiviert“, ist sich Grünnagel sicher.
Ob er es macht wie seine Mannschaftskollegen Salif Cissé und Luka Dimitrijevic, die ihren Vertrag beim FKP ligaunabhängig verlängert haben (wir berichteten gestern), dazu wollte er noch nichts sagen.
OFC-Trainer Sreto Ristic hat sich mit dem Gegner natürlich auch im Vorfeld befasst: „Der FKP spielt einen körperlich betonten Fußball. Die Pirmasenser haben ein paar personelle Probleme mit gesperrten Spielern, da ist kein Spektakel zu erwarten. Es wird, glaube ich, sehr defensiv orientiert sein. Wir müssen schauen, welche Räume wir bespielen können, fokussiert bleiben und geduldig Fußball spielen“, fordert er von seiner Mannschaft. Bei drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Elversberg darf sich die Mannschaft von Ristic gegen den FKP keinen Ausrutscher erlauben. (flo)